Das Coronavirus (Covid-19) hat die Sportwelt größtenteils lahmgelegt. Nur noch ein Bruchteill aller Wettbewerbe und Veranstaltungen wird ausgetragen. Aber welche Probleme kommen auf den Sport zu, wenn der Virus überwunden ist?
Die britische Zeitung Times verweist spöttisch auf einen Nebeneffekt des Coronavirus, den, dass man in den nun kommenden Wochen – oder gar Monaten – ohne Sportveranstaltungen sogar den ungeliebten Videobeweis vermissen könnte. Wann die vielen unterbrochenen Wettbewerbe fortgesetzt werden, weiß niemand. Sicher ist jedoch, dass allen Sportfans eine öde Zeit bevorsteht.
Bis zum Schluss hielten sich Sportfunktionäre in aller Welt an jedem Grashalm der Hoffnung fest, um Veranstaltungen doch noch durchzuführen. Besonders die deutsche Fußball-Bundesliga blieb beharrlich: Zuschauerauschlüsse, keine Handshakes unter Spielern, halbgare Maßnahmen, lavieren statt Klartext. Hauptsache der Ball zirkuliert (und ebenso die Fernseheinnahmen), so der Hintergedanke.
„Es ist nicht der Zeitpunkt, um noch Zeit zu verlieren!! Priorität hat einzig und allein die Gesundheit aller“, schrieb Uwe Hünemeier vom SC Paderborn auf Twitter. Am Freitagnachmittag wurde der Druck auf die Deutsche Fuball Liga (DFL) dann zu groß und so entschied man, den Spielbetrieb vorerst bis zum 2. April einzustellen.
Wo wird global überhaupt noch Sport getrieben? Am Sonntagabend findet die UFC Fight Night in Brasilien statt. Die australische und argentinische Fußball-Liga stoppen ihre Wettbewerbe bislang nicht. Im Motorsport düsen Rallye-Boliden noch durch Mexiko. Beim Darts Players Championship im englischen Barnsley gewann Nathan Aspinall das Finale am Samstagabend. Maximilian Schachmann aus Deutschland schnappte sich den Gesamtsieg bei der Rad-Rundfahrt Paris-Nizza. Am Freitag hatten die Organisatoren aufgrund der Corona-Pandemie beschlossen, einen Tag vor der Schlussetappe am Sonntag aufzuhören. Die Biathlon-Saison endete mit den Verfolgungsrennen der Damen und Herren vorzeitig am Samstag im finnischen Kontiolahti.
Nicht nur für Athleten verheerend
Viele Individualsportler, Vereine, ja ganze Ligen und Wettbewerbe sind vom finanziellen Kollaps bedroht. Aber nicht nur die müssen bangen, sondern auch diejenigen, die Veranstaltungen erst möglich machen oder vermarkten: Putzkräfte in Stadien, Ticket- und Getränkeverkäufer, Sicherheitspersonal, Sportwetten-Unternehmen, Kameramänner, die Journaille, das Sportfernsehen und viele mehr.
Weiter im Unklaren ist auch, ob Großereignisse im Sommer 2020 wie die Olympischen Spiele in Tokio oder die Fußball-Europameisterschaft, bei der in 12 Ländern gespielt wird, stattfinden, verschoben oder komplett abgesagt werden.
Viele stellen sich die Frage, ob die nationalen Regierungen Hilfsfonds ausschütten, um Sport, Kultur, aber auch viele angeschlagene mittelständische Unternehmen zu unterstützen? Bei der weltweiten Finanzkrise 2008 wurden Banken mit Summen in Billionenhöhe aufgepeppelt. Jetzt ist die Politik am Zug. Das sieht TV-Moderator Jan Böhmermann ganz ähnlich, er schrieb auf Twitter: „Kulturstätten, Künstlerinnen, Künstler, Autorinnen, Autoren, Theater, Kinos oder Veranstalter werden in den kommenden Monaten unsere Solidarität und wirtschaftliche Unterstützung benötigen. Kultur und Kunst sind kein Luxus. Wer Banken rettet, muss auch jetzt helfen!“
Und das „Feine“ daran ist: die Vereine rücken an diejenigen, die diese Veranstaltungen erst möglich machen – Du hast das sehr gut aufgelistet – nicht einmal heraus, ob es Verdachtsfälle oder mehr gibt. Da heißt es dann (auch üfr mich) einfach nur abwarten…