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Fußball: Wie Pläne der Mächtigen dem Fußball schaden

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Kommen Pläne für eine European Super League überraschend? Mitnichten. In Zeiten, in denen Weltmeisterschaften nach Katar vergeben werden und eine vierköpfige Familie für Testspieltickets beim International Champions Cup rund 250 Euro aufbringen muss, verwundert es nicht, dass die großen Vereine danach streben, den Profifußball weiter auszupressen. Je mehr Details von der exlusiven Liga ans Licht kommen, desto mehr verscherzen es sich die Mächtigen mit den Fans.

Wenn alles nach dem Plan der Großen läuft, startet die Super League im Jahr 2021. Noch in diesem November soll der Profifußball durch die Unterschrift von 16 europäischen Spitzenmannschaften revolutioniert werden. Elf Gründungsmitglieder, darunter der ​FC Bayern München, sollen einem erlesenen Kreis angehören, die aus ihrer Liga nicht absteigen können. Fünf Klubs erhalten Einladungen und werden Jahr für Jahr neu bestimmt. Offenbar ist auch ​Borussia Dortmund Teil dieses Vorhabens. Der europäische Fußballverband (UEFA) wird in den Dokumenten, die der SPIEGEL enthüllt hat, mit keinem Wort erwähnt. Offen bleibt auch die Frage, was mit der Champions League passiert und ob die deutschen Mannschaften in der Bundesliga bleiben oder nicht.

Europäische Top-Klubs planen angeblich schon mindestens seit 2016 die Abspaltung. Dass sie ohne Kenntnis der UEFA in Hinterzimmern an ihren Konzepten feilten, lässt die nationalen Ligen und Verbände ganz alt aussehen. Schon jetzt bekommen die Spitzenmannschaften in der Champions League mit Abstand das meiste Geld. Nie war die Schere zwischen armen und reichen Klubs höher als aktuell, doch dieser Prozess geht unaufhaltsam weiter.

Die ungeheuren Summen vernebeln anscheinend den Verstand, anders wäre der bewusst durchgeplante Verrat an den nationalen Ligen nicht zu erklären. Für den FC Bayern München sind die internationalen Duelle im Frühjahr eines jeden Jahres freilich das Sahnehäubchen nach einer anstrengenden Saison, doch die Bundesliga bleibt das Kerngeschäft. Mal abgesehen davon, dass die Meisterschaft in dieser Saison alles andere als ein Spaziergang sein wird.

Fanbindung geht verloren

Vor diesem Hintergrund entfernt sich der Profifußball immer mehr vom normalen Fan. Auswärtsreisen nach Stuttgart oder Hannover und die dazugehörigen Stehplatzkarten können sich heute die meisten Anhänger noch leisten, wöchentliche Flüge nach Barcelona oder London würden aber ziemlich rasch das Portmonee erschöpfen. Gleichzeitig würden alltägliche Gipfeltreffen in der Super League bald ihren Reiz verlieren. Heute hat die Champions League spätestens ab dem Viertelfinale die Aufmerksamkeit der Fans sicher, eine Super League könnte die Zuschauer bald langweilen und Überdruss bereiten.

Die oft beschworene DNA des FC Bayern, das „Mia san Mia“, funktioniert nur, wenn der deutsche Rekordmeister in der Bundesliga bleibt. Sollte Bayern und eventuell auch Dortmund den Schritt in neue Dimensionen wagen, würde die Bindung zu den Fans leiden und langfristig verloren gehen. Nur so können Fans die Klubs zur Vernunft bringen: Stadien meiden, Pay-TV-Abo kündigen und selber rausgehen auf den Bolzplatz.

One thought on “Fußball: Wie Pläne der Mächtigen dem Fußball schaden

  1. Ach, ein B- Team werden sie schon noch übrig haben um in der Bundesliga anzutreten. 🙂
    Am besten, man trägt seine Kphle in den Amateurfußball. Die Vereine dort freuen sich noch, wenn man kommt.

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