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Fußball: Gegen Liverpool ist Lewandowski gefordert

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Im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals zwischen ​Bayern München und dem ​FC Liverpool steht ein Spieler ganz besonders im Fokus: Bayerns Robert Lewandowski. Der Angreifer ist in guter Form, liegt in der Torschützenliste der Königsklasse sogar vorne. Allerdings hängt dem 30-Jährigen der Makel nach, in den entscheidenden Spielen abzutauchen. Im Ringen um die letzten Acht wird es auf den Polen ankommen.

Kein Spieler hat in der laufenden Saison mehr Tore in der Champions League (8) erzielt als Robert Lewandowski. Kein Spieler hat mehr Tore in der Bundesliga (17) zu Buche stehen als der Mittelstürmer des FC Bayern München. Trotzdem steht der polnische Nationalspieler immer wieder in der Kritik. Zuletzt schoss sich Ex-Profi Dieter Hamann auf Lewandowski ein. „Ich glaube, dass Lewandowski zum Problem für Bayern München wird“, hatte der 45-Jährige Anfang Februar gesagt: „Seine Theatralik, sein Abwinken, sein zum Teil lustloses Verhalten auf dem Platz. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass er ein Einzelgänger ist.“

Führt man sich die Bockigkeit Lewandowskis im letzten Sommer vor Augen, als dieser mal mehr, mal weniger mit einem Wechsel kokettierte, kann man Hamanns Aussagen verstehen. Wertschätzung, Respekt und Huldigung war Lewandowski schon immer wichtig. Darauf ließen dessen Äußerungen im Sommer schließen, als der Pole schmollte und sagte, „keinen Schutz vom Verein empfunden“ zu haben, nachdem er in wichtigen Champions-League-Spielen nicht getroffen hatte. Fast wöchentlich meldete sich Lewandowski zu Wort, irgendwann war es nur noch nervig. Allerdings blieb Lewandowski in München. Seitdem beweist er bisweilen, dass er sich auch in den Dienst der Mannschaft stellen kann.

Wie beim Hinspiel in Liverpool (0:0), als er sich in Zweikämpfen aufrieb, für die defensive Stabilität seines Teams ackerte, offensiv aber kaum stattfand. Das lag aber auch an Lewandowskis Nebenleuten, die ihn kaum mit Flanken oder Pässen fütterten. Insgesamt kam der siebenmalige Fußballer des Jahres in Polen nur auf 34 Ballkontakte – die wenigsten aller Akteure. Man zählte drei Aktionen im Strafraum und nur ein Torschussversuch, der auch noch abgeblockt wurde. „Ein Stürmer lebt von der Vorarbeit seiner Mitspieler. Je weniger Unterstützung er bekommt, desto schwieriger wird es“, merkte sei Trainer Niko Kovac an.

Schwere Prüfung gegen van Dijk

Im Rückspiel wird es für Lewandowski nicht einfacher werden. Das liegt auch an der veränderten Personalsituation der Reds. Virgil van Dijk, einer der besten Abwehrspieler der Welt, kehrt nach Gelbsperre zurück. Der 1,93 Meter große Innenverteidiger ist nahezu ohne Schwächen, weiß sowohl im Kopfball- als auch im Aufbauspiel zu gefallen und schmeißt seine kompakte Physis in jeden Zweikampf.

Erzielt Liverpool heute Abend (21.00 Uhr) in der Allianz Arena ein Tor, müssen die Bayern wegen der Auswärtstorregel schon zwei machen. Was den bayrischen Anhängern Hoffnung macht: Lewandowski hat in 25 Champions-League-Heimspielen 23 Mal getroffen. In der ewigen internationalen Bestenliste rangiert er mit 53 Toren auf Platz sechs. Gegen Lewandowski spricht allerdings die jüngste Bilanz in den wichtigen Champions-League-Partien: In den letzten sechs K.o.-Spielen blieb er ohne eigenes Erfolgserlebnis. In den letzten Jahren wirkte es tatsächlich zuweilen so, als sei Lewandowski gehemmt und nicht der Mann für die großen Momente.

Am Mittwoch kann der Angreifer die Kritiker verstummen lassen. So wie im Halbfinale 2013 gegen Real Madrid, als Lewandowski für Borussia Dortmund vier Tore schoss.

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