England schnürt Slowakei in der eigenen Hälfte ein, doch ein überragender Torwart rettet das 0:0 und hält damit die Chancen auf ein Weiterkommen am Leben.
Vor der Partie England-Slowakei, rechneten sich beide Nationalmannschaften noch etwas aus, beide wollten ins Achtelfinale einziehen. Erreichen wollten sie dieses Ziel jedoch mit zwei völlig unterschiedlichen Strategien. Der Modus bei dieser Europameisterschaft gestattet den vier besten Gruppendritten den Einzug in die K.O.-Runde, deswegen hat die Slowakei nach dem schwer erkämpften 0:0 gegen die Three Lions weiterhin Chancen aufs Achtelfinale.
Doch erst am Mittwoch gegen 22:50 Uhr werden wir wissen, ob 4 Punkte und ein Torverhältnis von 3:3 für die Slowakei ausreichen. Die Engländer sind nach einer starken Leistung nicht von der Konkurrenz abhängig und können als Zweiter hinter Wales für die nächste Runde planen.
Im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Wales rotierte Englands Trainer Roy Hodgson kräftig durch. Vardy, Sturridge, Henderson, Wilshere, Bertrand und Clyne rückten für Kane, Sterling, Rooney, Alli, Rose und Walker in die Anfangsformation. Den Engländern bereiteten diese personellen Wechsel überhaupt keine Probleme.
Nach 17 Minuten hatte England bereits die Riesenchance zur Führung. Jordan Henderson schickte Jamie Vardy mit einem hohen Steilpass, dieser konnte Slowakeis Innenverteidiger Skrtel abschütteln, Vardy scheiterte aber am gestrigen Abend tadellosen Torwart Matúš Kozácik. Zwei Minuten später kam es zu einem Aufreger. Englands Ryan Bertrand sprang Peter Pekarik mit ausgestrecktem Arm an und verletzte ihn an der Nase. Das Trikot des Herthaners erinnerte nach dem harten Einsteigen ein wenig an das rot-weiß gemusterte Bergtrikot bei der Tour de France. Da Pekariks Nase anfing zu bluten, zeigten sich schnell einige rote Flecken auf dem weißen Trikot. Bertrand kam überraschend ohne Gelbe Karte davon.
Im Laufe der ersten Halbzeit nahm die Dominanz der englischen Nationalmannschaft immer weiter zu. In der 33. Minute legte der sehr offensivfreudige und umtriebige Nathaniel Clyne auf Adam Lallana in Zentrum ab, der an der Straufraumgrenze abzog. Kozacik parierte den etwas zu unplatzierten Schuss des Liverpoolers mit beiden Fäusten. Die Slowakei bemühte sich nicht, am Offensivfußball der Engländer teilzunehmen.
„Safety first“ bei der Slowakei
Sie beschränkte sich aufs Verteidigen. Immer wieder warfen sich die Slowaken in die Schüsse des Teams von Trainer Roy Hodgson und blockten sie ab. Fehlendem Kampfgeist konnte man Ihnen wirklich nicht absprechen. Den Star der Slowaken Marek Hamsik vom SSC Neapel nahm England gut aus dem Spiel, der 28-jährige musste sich die Bälle oft tief in der eigenen Hälfte holen und blieb somit wirkungslos.
In der 53. Minute war Clyne nicht wie so häufig als Passgeber gefordert, sondern als Torschütze. Daniel Sturridge fand Clyne mit einem starken Pass in die Schnittstelle, aus spitzem Winkel landete Clynes Schuss aber in den Armen von Kozácik. 8 Minuten später hätte Hodgson beinahe wieder sein gutes Näschen bei Einwechslungen gezeigt. Nachdem Englands Nationaltrainer mit Vardy und Sturridge die beiden Torschützen gegen Wales zur Halbzeit brachte, scheiterte der eingewechselte Dele Alli mit seinem ersten Ballkontakt nur knapp. Der Torwart wäre zwar geschlagen gewesen, doch auf der Linie verlor Martin Skrtel nicht die Balance und konnte den Ball gerade so noch klären.
Letzten Endes konnte England die spielerische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Einzig die Torchancenverwertung kann man der Mannschaft um Wayne Rooney ankreiden. Neben Clyne überzeugten bei England die Mittelfeldspieler Henderson und Eric Dier mit guter Passquote und Zweikampfwerten. Insgesamt sollte dieser Auftritt dem Inselstaat Hoffnung geben für die noch anstehende Phase der EM.