Der FC Arsenal ist für ein starkes Bayern München kein Gradmesser. In der Tabelle liegen Piräus und der deutsche Rekordmeister vorne, während die Londoner enorm unter Druck stehen.
Nachdem am Dienstag Wolfsburg und Mönchengladbach sieglos blieben und auch Leverkusens Aufholjagd gegen den AS Rom ungekrönt blieb, sorgte der FC Bayern mit seinem Auftritt wenigstens noch für einen aus deutscher Sicht halbwegs versöhnlichen Abschluss am vierten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase.
Douglas Costa musste bei den Bayern wieder ins Mittelfeldzentrum ausweichen. Kingsley Coman spielte auf der linken Seite. Arjen Robben und Arturo Vidal blieben zu Beginn auf der Bank. Bei Arsenal durfte Gabriel für den angeschlagenen Koscielny den Posten neben Per Mertesacker bekleiden. Debuchy rotierte für den verletzen Hector Bellerin in die Startaufstellung. Außerdem bekam ein alter Bekannter aus der Bundesliga von Arsene Wenger im defensiven Mittelfeld das Vertrauen geschenkt: Francis Coquelin, der unter Christian Streich in Freiburg meist nur Ersatzspieler war.
Und der FC Bayern startete furios. Nach zehn Minuten flankte Thiago in die Mitte. Einen Abnehmer fand er in Robert Lewandowski, der mit dem Kopf die frühe Führung markierte. Allerdings profitierte Lewandowski vom Stellungsfehler von Gabriel. Doch nur zwei Minuten später überquerte der Ball die Münchner Torlinie. Nach kurzem Londoner Jubel wurde allerdings korrekterweise auf Handspiel des vermeintlichen Torschützen Mesut Özil entschieden.
Die Bayern setzten sich fortan in der Hälfte des Gegners fest. Der FC Arsenal, bei dem kein einziger Engländer in der Startelf war, stand in etwa genau so tief wie im Hinspiel in London. Vor allem der umtriebige Coman stellte seinen Gegenspieler Nacho Monreal vor große Probleme. Lewandowski hätte sein zweites Tor schon früh erzielen können, doch Petr Cech hielt zweimal gegen den Polen (16.,17.).
Das zweite Tor entstand aber über die rechte Seite. Douglas Costa passte auf den mitgerückten Phillip Lahm, der den Brasilianer hinterlief und in die Mitte flankte. Von dort kam der Ball auf Umwegen zu Thomas Müller, der zum 2:0 einnetzte (29.). Kurz vor der Pause kam dann der große Auftritt von David Alaba. Der Österreicher klaute Santi Cazorla den Ball, hatte einige Meter Platz und zündete eine Granate, die zum 3:0 ins Tor der „Gunners“ einschlug (44.).
Aus der Kabine kam Arsenal ein wenig offensiver. Eine Großchance durch Santi Cazorla vereitelte aber Manuel Neuer glänzend, der im Hinspiel noch für das 0:1 mitverantwortlich war. Nach wenigen Minuten in Halbzeit zwei kam Arjen Robben für Coman in die Partie. Der Niederländer brauchte nur 37 Sekunden, um sich zu akklimatisieren und traf mit seinem ersten Ballkontakt zum 4:0 (55.). Den Ehrentreffer durfte die Truppe von Trainer Wenger schließlich auch noch bejubeln. Oliver Giroud traf artistisch per Seitfallzieher (69.).
Doch die Bayern hatten weiter Lust am Tore schießen. Robben umkurvte Petr Cech, hatte völlig freien Weg zum Tor und wurde im letzten Moment von Mathieu Debuchy abgegrätscht (83.). Besser machte es Thomas Müller mit einem Flachschuss und seinem zweiten Treffer auf Zuspiel von Costa (89.). Auf Seiten von Arsenal blieb Mesut Özil weitestgehend blass. Bei den Bayern überzeugten besonders Coman, Thiago und Alaba.
Der FC Bayern führt die Gruppe nun mit den punktgleichen Griechen aus Piräus (9 Punkte) an, dahinter mit nur drei Punkten muss der FC Arsenal für den Einzug ins Achtelfinale die beiden restlichen Spiele gewinnen und auf Patzer der Konkurrenz hoffen.