In der Nacht von Donnerstag auf Freitag findet in Brooklyn der NBA Draft statt. Wie jedes Jahr wählen 30 NBA-Teams nach einer festen Reihenfolge die 60 besten Talente der Welt aus. Die schlechteren Teams der Vorsaison dürfen als erstes ran.
Zahlreiche Spieler, die erst spät in der zweiten Runde ein Team finden, bestreiten womöglich nie ein Spiel in der NBA. Andere aber nehmen allein durch ihre Qualität oder ihr Star-Potenzial unmittelbaren Einfluss auf den Erfolg einer Franchise. Die raren Talente können eine graue Maus langfristig in ein Spitzenteam verwandeln. Als Paradebeispiel gilt LeBron James, der 2003 von den Clevland Cavaliers an erster Stelle ausgewählt wurde und bis auf sein vierjähriges Miami-Intermezzo die Cavaliers auf der Basketball-Landkarte wiederauferstehen hat lassen.
Der Draft beeinflusst die Zukunft jedes Teams, aber häufig können die hoch Gehandelten die Erwartungen nicht erfüllen. Manch einer kam mit dem Druck einer hohen Draftposition nicht zurecht. Manch anderer scheiterte, weil das Team in ihm ein verborgenes Potenzial ausgemacht hatte, das jedoch niemals realistisch und erreichbar war. Andere Sportler verzweifeln, weil sie den Rückhalt des Trainers oder Managers vermissen in Zeiten von Verletzungspech und Formkrisen.
Doch es gibt auch die positive Seite des Drafts. Viele Geschichten, wie sie die Amerikaner lieben, nahmen am Draft-Tag ihren Beginn. Sie handeln von Spielern, die unter dem Radar flogen, erst spät ein Team fanden – aber trotzdem zu Stars der Liga aufgestiegen sind.
Vor Kobe Bryant, einem dem Besten aller Zeiten, durften 12 andere Spieler auf der Bühne mit dem NBA-Kommissar posieren. Die San Antonio Spurs wählten den vierfachen NBA-Champion Manu Ginobili an 57. Stelle, der trotz seiner 40 Jahre heute noch immer mithält. Die Sacramento Kings landeten mit Isaiah Thomas 2011 einen Glücksgriff an allerletzter Stelle, zu einem Zeitpunkt, als fast alle Fans die Halle verlassen hatten. Der 1,75 Meter kleine Thomas strafte alle Zweifler Lügen, wurde zweimal zum All-Star ausgezeichnet und in der Saison 2016/17 führten ihn die Experten im erweiterten Kreis zum wertvollsten Spieler der Liga.
Stets führen die Team-Manager Diskussionen, welche Strategie die wirksamste ist. Soll das Team den besten verfügbaren Spieler auswählen, den mit dem meisten Potential oder den passendsten Baustein für das jeweilige Spielsystem? Letztlich kann niemand diese Frage mit Gewissheit beantworten. Genauso wenig wie man alle Picks vorhersagen kann. Dennoch habe ich mich an eine Prognose gewagt. Und zwar für die ersten 14 Picks, die sogenannten Lottery-Picks, die in der Regel an die Teams gehen, die die Playoffs und damit die Chance auf die Meisterschaft klar verpasst haben.
1. Pick der Phoenix Suns: DeAndre Ayton
(Größe: 2,16 Meter, Gewicht: 118 Kilogramm, Alter: 19, Position: Center)
Ayton ist nicht nur ein langer Muskelberg mit breiten Schultern, sondern dazu noch agil und leichtfüßig. Außerdem sticht er die Konkurrenz mit seiner Athletik aus, die ideale Kombination für einen Center. Auf dem College in Arizona war er ein gefürchteter Wurfblocker. Am Brett schließt er hochprozentig ab, seine Fußarbeit im Low Post ist ansehnlich. Als Passgeber ist er unterschätzt, als Rebounder mit seiner Physis eine Wucht.
Er kann im defensiven Eins-gegen-Eins sowohl große Center und Forwards als auch kleine und schnelle Guards stoppen. Die größte Schwäche ist seine schlechte Help-Verteidigung. Lässt seine Intensität zu wünschen übrig oder liegt sein Fokus in der Defensive auf anderen Dingen? Ob er den Dreipunktwurf in der NBA konstant trifft, wird die Zeit zeigen. Sollte sich Phoenix Ayton schnappen, dürfte er im Bundesstaat Arizona bleiben.
Phoenix wählt Ayton, weil der beste und phsyisch eindrucksvollste Center dieses Jahrgangs eine Lücke schließt.
2. Pick der Sacramento Kings: Luka Doncic
(Größe: 1,98 Meter, Gewicht: 99 Kilogramm, Alter: 19, Position: Guard)
In Europa gibt es wenige Titel, die der Slowene noch nicht gewonnen hat. Dreimal holte er mit Real Madrid die spanische Meisterschaft, 2017 die Europameisterschaft und kürzlich krönte er sich zum Euroleague-Champion, dem prestigeträchtigsten Wettbewerb Europas. Obendrein wurde er zum besten Spieler der Euroleague gewählt. Während seine Draft-Kollegen in der vergangenen Saison gegen andere Teenager spielten, hat er sich bis zuletzt mit erwachsenen Spitzenspielern gemessen – und diese sogar dominiert.
Doncic ist ein Spieler, der schon jetzt seine Mitspieler glänzen lässt, da sein Passspiel außerodentlich ist. Im Pick-and-Roll, dem Standart-Spielzug im Basketball, navigiert er mit der Seelenruhe eines 30-Jährigen. Geschickt erhöht er seine Geschwindigkeit, um unberechenbarer zu bleiben. Er ist ein exzellenter Dribbler mit dem Ball, zieht viele gegnerische Fouls und reboundet gut. Gegen kleinere Spieler weiß er sich im Low Post mit seiner Größe und Spielintelligenz durchzusetzen. Im Schnellangriff findet er meist die richtige Lösung. Obwohl seine Wurfquote in der letzten Saison bescheiden war, hat er einen stabilen Wurf mit ansehnlicher Technik, den kurzen Extra-Schritt zurück (Stepback) hat er genau wie James Harden perfektioniert.
In der Verteidigung ist er engagiert, aber aufgrund seiner mäßigen lateralen Geschwindigkeit oft überfordert. Viele NBA-Scouts halten ihm vor, dass er nur durchschnittlich athletisch ist. Wenn er ein Spiel an sich reißen will, nimmt er zu häufig schwere und fragwürdige Würfe. Den Korbleger mit der linken Hand muss er noch konstant zeigen.
Da der Manager der Kings nicht so begeistert von Doncic ist, scheint es möglich, dass er auch zu einer späteren Position noch zu haben ist. Die anderen Teams würde es freuen.
Die Sacramento Kings wählen Doncic aus, weil er der beste Spieler im Draft zu sein scheint.
3. Pick der Atlanta Hawks: Jaren Jackson Jr.
(Größe: 2,11 Meter, Gewicht: 110 Kilogramm, Alter: 18, Position: Center)
Jackson ist einer der jüngsten Spieler im Draft. Wie die meisten der anderen Lottery-Picks ging er nur ein Jahr aufs College. Seine Statistiken sind nicht berauschend, aber bei Michigan State blitzte sein Talent mehr als einmal auf. Er ist ein überragender Wurfblocker, ein Defensivanker aus dem Lehrbuch. Er kann kleine, aber auch große Spieler effektiv vor sich halten. Gegen Jackson zum Korb zu ziehen, ist ein Wagnis. Sein Wurf fiel am College überraschend gut. Fraglich ist nur, ob er seine zweckmäßige Wurfmechanik verbessert. Gerät er unter Druck, wird sein Dribbling schlechter. Zudem muss er noch an Masse zulegen, um unnötige Fouls zu vermeiden. Als Rebounder ist er mäßig. Jackson wird wohl nie der beste Spieler eines NBA-Meisters sein, aber vielleicht ein wichtiger Schlüsselspieler, der seine Rolle kennt.
Die Atlanta Hawks wählen Jackson aus, weil er eine Mannschaft vor allem defensiv auf ein elitäres Niveau hebt.
4. Pick der Memphis Grizzlies: Marvin Bagley III
(Größe: 2,11 Meter, Gewicht: 107 Kilogramm , Alter: 19, Position: Forward/Center)
Bagley lernte unter dem Trainer-Guru Mike Krzyzewski, der früher auch die amerikanische Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften und Olympia trainierte. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für den Big Man, der als überdurchschnittlich athletisch gilt und sich trotz seiner Größe geschmeidig bewegt. Er nutzt seine Sprungkraft und Schnelligkeit, um nahe am Korb zu punkten.
Bei Duke waren seine Statistiken fabelhaft, weil er bei Rebounds und Punkten enorm produktiv war. Sein Wurf fällt jedoch nur, wenn er freisteht. Gegen die ausgestreckte Hand eines Gegenspielers sinkt seine Trefferquote rapide. Zudem vertraut er beim Abschluss in Korbnähe zu oft auf seine starke linke Hand, was seine Vielseitigkeit schwächt. Sein Freiwurf fiel in der abgelaufenen Saison nur zu 63 Prozent. In der Verteidigung muss er sich stark verbessern, um von den Gegnern nicht als Schwachpunkt ausgemacht zu werden. Die körperlichen Voraussetzungen hat er, doch bin ich skeptisch, ob Bagley ein Top-Spieler der Liga wird.
Die Memphis Grizzlies wählen Bagley, weil er mit Center Marc Gasol ein gutes Big Men-Duo bilden könnte.
5. Pick der Dallas Mavericks: Mohamed Bamba
(Größe: 2,16 Meter, Gewicht: 102 Kilogramm, Alter: 19, Position: Center)
Bamba zieht die Vergleiche mit Rudy Gobert, einem der besten Verteidiger der Liga, seit Monaten an, was nicht weiter verwunderlich ist. Beide sind gleich groß, haben wahnsinnig lange Arme (Bamba hat mit 2,39 Meter die längste Spannweite aller NBA-Spieler) und gehören zu den dringend gesuchten Ringbeschützern. Also Spieler, die allein durch ihre Anwesenheit und ihre Qualitäten als Wurfblocker, gegnerische Angriffe beeinflussen können. Denn wer vor der Entscheidung steht, sich beim Korbleger von Bamba oder Gobert blocken zu lassen oder den weiten Wurf zu nehmen, entscheidet sich meist für letzteres.
Bamba ist aber auch am offensiven Ende des Feldes nützlich. Er kann auch schwere Anspiele fangen und per Dunking abschließen. Allerdings ist er ziemlich schlank und muss Muskeln draufpacken, damit er in der NBA gegenhalten kann. Die Intensität in der Verteidigung geht ihm bisweilen ab, das verhindert einen höheren Pick. Als Schütze von der Dreierlinie ist er bisher noch nicht in Erscheinung getreten. Sollte er sich in dieser Beziehung nicht steigern, wird er mindestens als Ringbeschützer eine tolle Zukunft in der NBA haben.
Die Dallas Mavericks wählen Mohamed Bamba, weil er jede gegnerische Offensive zum Nachdenken bringt.
6. Pick der Orlando Magic: Trae Young
(Größe: 1,88 Meter, Gewicht: 82 Kilogramm, Alter: 19, Position: Point Guard)
Die Orlando Magic können jeden guten Spieler gebrauchen. Trae Young gilt zwar als großes Risiko mit Top oder Flop-Potenzial. Doch sollte sich das Investment auszahlen, hat Orlando den faszinierendsten Spieler des 2018er-Jahrgangs in seinen Reihen.
Young ist ein verrückter Schütze mit enormer Reichweite, die an Stephen Curry erinnert. Er wirft mit großem Selbstvertrauen, auch aus dem Dribbling. Aber nicht nur sein Wurf könnte aus ihm einen zukünftigen Star machen. Er besitzt ein gutes Gefühl für den Ball, hat einen sicheren Floater und ist fähig Zucker-Pässe mit der rechten und linken Hand zu spielen.
Dann gibt es aber noch die negative Seite des Trae Young: Körperlich ist der kleine, schmächtige Spielmacher gegen nahezu jeden Spieler im Nachteil. Daher fällt es ihm manchmal schwer, seinen guten Zug zum Korb erfolgreich abzuschließen. Und in der Verteidigung wirkt er wie ein gefundenes Fressen, weil er nicht nur klein ist, sondern es ihm auch am Einsatz mangelt. Oft spielt er Risiko-Pässe, die in Ballverlusten münden. Zu seinen Schwächen gehört auch die wilde Wurfauswahl.
Trae Young ist wie ein Panini-Bild. Man weiß nicht, ob sich ein Weltmeister im Päckchen versteckt oder ein Panama-Spieler.
Die Orlando Magic wählen Trae Young, weil sein Potential grenzenlos ist.
7. Pick der Chicago Bulls: Michael Porter Jr.
(Größe: 2,11 Meter, Gewicht: 98 Kilogramm, Alter: 19, Position: Forward)
Porter verletzte sich vor einem Jahr schwer am Rücken, eine Operation war unumgänglich und am College von Missouri spielte er dann nur dreimal. Viele sind skeptisch, ob sein Fitnesszustand eine lange Karriere zulässt. Daher fiel auch seine virtuelle Draft-Aktie gewaltig, vor einem Jahr wurde er in vielen Prognosen noch als möglicher Nummer 1-Draftpick gehandelt. An Selbstvertrauen hat er in dieser schweren Zeit nicht eingebüßt. Vor dem Draft verglich er sich mit Kevin Durant und Giannis Antetokounmpo, zwei der besten Spieler in der heutigen NBA. Ganz so abwegig ist der Vergleich gar nicht einmal, blickt man näher auf die Fähigkeiten Porters.
Der 19-jährige ist ein großartiger Werfer. Seine Scharfschützen-Mentalität gepaart mit seiner Größe stellt fast jeden Verteidiger vor Probleme, weil er schlichtweg über sie hinwegwerfen kann. Clever bewegt er sich abseits des Balls beim Freilaufen und auf dem Weg zum Korb. Seine Schwachstellen liegen im Rebounding, im Dribbling, im Passpiel und im Kreiern für Mitspieler. Aufgrund seiner Verletzung könnte er auch noch zu einer späteren Position zu haben sein.
Die Chicago Bulls nehmen Otto Porter Jr., weil er mit seiner Größe über beinahe alle Verteidiger hinwegwirft.
8. Pick der Clevland Cavaliers: Wendell Carter Jr.
(Größe: 2,08 Meter, Gewicht: 117 Kilogramm, Alter: 19, Position: Center)
Es ist noch unklar, ob der NBA-Finalist Clevland mit oder ohne Superstar LeBron James in die kommende Saison geht. Sollte der 33-Jährige das Team wechseln, müsste sich die Franchise mit jungen Talenten neu aufstellen, die Taktik runderneuern und den Wiederaufbau einleiten. Unabhängig von James‘ Entscheidung, könnte die Vielseitigkeit von Wendell Carter den Cavaliers sofort weiterhelfen.
Der Center der Duke University ist zwar kein Akteur, der ein Spiel komplett dominiert, aber er beeinflusst es mit seinem hohen Spielverständnis. Carter besitzt nicht die Athletik eines DeAndre Ayton, aber er kann Pässe im „zweiten Stock“ fangen und mit einem Dunking vollenden. Er ist ein guter Schütze mit flüssiger Technik, im Low Post weiß er sich mit unterschiedlichen Tricks durchzusetzen und zu Punkten zu gelangen. Für einen 2,08 Meter großen Spieler spielt er akkurate Pässe. Beim Rebounding zeigt er Kampfgeist und Klasse.
Weil Carter nur über durchschnittliche Athletik verfügt, fällt es ihm schwer, gegen größere Spieler zu bestehen. Offensiv wie defensiv. Wer Carter auswählt, erhält einen Spieler mit wenig gravierenden Schwächen.
Die Clevland Cavaliers wählen Wendell Carter Jr., weil er ein vielseitiges Fähigkeitenpaket mitbringt.
9. Pick der New York Knicks: Mikal Bridges
(Größe: 2, 01 Meter, Gewicht: 95 Kilogramm, Alter: 21, Position: Small Forward)
Mikal Bridges gewann im April 2018 mit den Villanova Wildcats den NCAA-Titel, die Trophäe für die beste College-Mannschaft im Land. Ohne den erfahrenen Bridges hätte Villanova wohl nicht gewonnen. Der 21-jährige ist ein selbstloser Mannschaftsspieler, der beeindruckend gegen kleinere als auch größere Spieler verteidigt und einen stabilen Distanzwurf im Gepäck mit sich führt. Er attackiert den Korb per Dribbling, sofern sich ihm die Chance bietet und könnte mit verbessertem Ballgefühl auch eine Option für das Pick-and-Roll sein. Manchmal tauchte er in wichtigen Spielen der Wildcats jedoch ab und war unsichtbar.
Die New York Knicks wählen Mikal Bridges, weil er mit seiner Defensive und dem Dreipunktwurf jedem Team weiterhilft.
10. Pick von den Philadelphia 76ers: Kevin Knox
(Größe: 2,06 Meter, Gewicht: 98 Kilogramm, Alter: 18, Position: Forward)
Knox ist mit bald 19 Jahren einer der jüngsten Spieler im Draft. Während seines Freshman-Jahres auf dem College bei den Kentucky Wildcats verbesserte er sein Spiel kontinuierlich. Zwar agierte er meist abseits des Balls, doch sein Potenzial mit dem Ball in den eigenen Händen ist groß. Schon jetzt punktet er zuverlässig bei Korblegern, sein Wurf wirkt flüssig. Seine Athletik ist ordentlich und sein Potential als Verteidiger vorhanden. Bislang lässt er allerdings zu oft einfache Punkte für den Gegner zu, obwohl er die Länge und Fußschnelligkeit mitbringt. Knox ist ein Projekt, das sich unter der richtigen Führung auszahlen wird.
Die Philadelphia 76ers wählen Kevin Knox, weil er ein junges Talent mit offensiven Vollstreckerqualitäten ist.
11. Pick der Charlotte Hornets: Miles Bridges
(Größe: 2,01 Meter, Gewicht: 95 Kilogramm, Alter: 20, Position: Forward)
Miles Bridges ist nicht verwandt mit Mikal Bridges. Beide sind aber Forwards mit mehreren Stärken. Miles schließt Korbleger explosiv und hochprozentig am Brett ab, er ist athletisch und engagiert als Rebounder. Fraglich ist, ob er mit der anderen Dreierlinie in der NBA zurechtkommt, die einen halben Meter weiter weg ist als noch im College. Sein Dribbling ist ausbaufähig. In der Verteidigung deutete er sein Talent an, an manchen Tagen zeigte er sich überfordert.
Die Charlotte Hornets wählen Miles Bridges, weil er wie ein Prototyp eines Rollenspielers daherkommt, der einem Team in vielerlei Hinsicht hilft.
12. Pick der Los Angeles Clippers: Lonnie Walker IV
(Größe: 1,96 Meter, Gewicht: 93 Kilogramm, Alter: 19, Position: Shooting Guard)
Lonnie Walker hatte im Sommer 2017 mit einem Meniskusriss zu kämpfen, dennoch könnte er ein Lottery-Pick werden. Walkers Sprungwurf ist gut, obwohl sein Abwurf noch schneller werden sollte, damit er sich die Hand des Verteidigers vom Leib hält. Seine laterale Geschwindigkeit reicht aus, um Point und Shooting Guards zu verteidigen. Sein Freiwurf fiel bei Miami mit 73% durchschnittlich. An seinen Passqualitäten muss er noch feilen. Genau wie an seiner schlechten Gewohnheit, schwere Floater und Würfe unter hohem Druck noch abzufeuern.
Die Los Angeles Clippers wählen Lonnie Walker, weil er ein athletischer Schütze mit Potential nach oben ist.
13. Pick der Los Angeles Clippers: Shai Gilgeous-Alexander
(Größe: 1,98 Meter, Gewicht: 82 Kilogramm, Alter: 19, Position: Point Guard)
Der schlanke Aufbauspieler ist ein giftiger Verteidiger, egal ob sein Gegenspieler gerade den Ball in der Hand hat oder nicht. Er verfolgt ihn mit seinen langen Armen und schnellen Händen. Häufig klaut er seinem Gegner den Ball, im College 1,6 Mal pro Partie. Seine Größe erlaubt es ihm die Verteidigung zu überblicken und Anspielstationen auszumachen, obwohl er sich beim Passen noch steigern muss. Alexanders Wurf ist solide, aber ruft keine Freudensprünge hervor.
Die Los Angeles Clippers wählen Shai Gilgeous-Alexander, weil er ein großer, defensivstarker Spielmacher ist, der von Milos Teodosic lernen kann.
14. Pick der Denver Nuggets: Robert Williams III
(Größe: 2,06 Meter, Gewicht: 109 Kilogramm, Alter: 20, Position: Center)
Viele Teams werden sich für Collin Sexton interessieren. Der nimmermüde Punktelieferant könnte schon in den Top 10 ein neues Team finden. Doch Denver benötigt einen Defensivanker. Robert Williams III ist so ein Fall. Als Wurfblocker ist er gefürchtet und kleinere Guards hält er in der Defensive einigermaßen im Zaum. Eine Fähigkeit, die in der modernen NBA immer wichtiger wird. Außerdem ist er ein starker Athlet, der als Endstation von Pick-and-Rolls und Schnellangriffen häufig mit einem Dunking die Zuschauer aus ihren Sitzen reißt. Zwar wird aus Williams wohl nie eine Gefahr als Dreierschütze und mit dem Ball in der Hand kann er wenig anfangen, aber die Defensive eines Teams wird er unmittelbar verbessern.
Die Denver Nuggets wählen Robert Williams III, weil sie obwohl Collin Sexton noch verfügbar ist, dringend einen Ringbeschützer brauchen, der die Schwächen von Nikola Jokic ausmerzt.