American Football Sport

NFL: Die New England Patriots und das gekippte Super-Bowl-Fenster

Jack Newton (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Logan_Mankins_Tom_Brady.jpg), „Logan Mankins Tom Brady“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode

Die New England Patriots sind im neuen Jahrtausend mit weitem Abstand das dominanteste Team der NFL (National Football League). Mit Draft-System und Gehaltsobergrenzen versucht die Liga alles, um die Vorherrschaft einer bestimmten Mannschaft zu verhindern. Doch die Gesetze von Aufstieg und Fall gelten nicht für die Patriots. Obwohl Quarterback Tom Brady kürzlich 42 Jahre alt wurde, gehen sie wieder einmal als amtierender Titelgewinner in die neue Saison. 

„Und wieder einmal sind die Patriots die Besten der Welt“, prahlte Robert Kraft, Besitzer der New England Patriots, nach dem 13:3-Erfolg im Super Bowl gegen die Los Angeles Rams am 4. Februar 2019. Nun ja, American Football wird auch außerhalb der Vereinigten Staaten gespielt. Teams aus anderen Ländern und Kontinenten sind ja nicht einmal in der NFL vertreten und haben nicht die Chance, um den „Weltmeistertitel“ zu konkurrieren.

Im amerikanischen Selbstverständnis allerdings kann „dem Land der Freien und dem Zuhause der Tapferen“ sowieso niemand das Wasser reichen. Ebenso korrekt ist natürlich auch, dass die Wurzeln des Sports in den USA liegen und der NFL-Champion automatisch die beste Mannschaft der Welt ist; der Leistungsunterschied zwischen NFL und selbst anderen hochwertigen Ligen wie der kanadischen (CFL) ist immens, vergleichbar mit dem Unterschied zwischen iPhone 8 und einem alten Nokia 3310. Wobei der Vergleich überhaupt nicht despektierlich zu verstehen ist, in der NFL sind nun mal die besten, athletischsten und spielintelligentesten Akteure und die renommiertesten Trainer angestellt. Obendrein gibt es dort das meiste Geld zu verdienen sowie das höchste Prestige zu erwerben.

Innerhalb der NFL sind die Unterschiede aber minimal. Die schlechten Teams aus dem Vorjahr werden im Draft bevorzugt und erhalten frühere Auswahlrechte, um die vom Potential her besten jungen Spieler zu verpflichten. Zudem verhindert der Salary Cap (Deckelung der Gehälter), dass sich finanzstarke Teams eine Star-Truppe zusammenstellen können. Ziel ist das Herstellen eines Chancengleichgewichts.

Sechs Ringe

Trotzdem erreichten die New England Patriots vier der fünf letzten Super Bowls, drei Mal krönten sie sich zum „World Champion“, wie der Amerikaner sagt. Seit 2000 zog die Franchise aus Boston neun Mal ins Finale ein, wobei sechs Titel heraussprangen. Quarterback Tom Brady hat jeden dieser Meilensteine miterlebt, zu einem großen Teil auch mitverantwortet und würde zwei Hände brauchen, um jeden ausgehändigten Super-Bowl-Ring an seine Finger stecken zu können. Jeder andere Spieler in der Geschichte dieses Sports würde mit einer Hand auskommen. Die meisten Profis verlassen die NFL aber ausschließlich mit ihrem Ehering.

Wer häufig gewinnt, erntet in der Regel Neid und Missgunst. Von Football-Fans werden die Patriots entweder verachtet oder abgöttisch geliebt. Was man aber unabhängig von der Fan-Brille konstatieren muss: Respekt und Wertschätzung haben sie sich erarbeitet. 15 der letzten 16 AFC-East-Titel konnten sie einheimsen. Nur in der Saison, als sich Brady einen Kreuzbandriss zuzog, waren die Patriots Zweiter in der eigenen Division. Seit 2003 konnte New England pro regulärer Spielzeit bei 16 möglichen Spielen durchschnittlich 12,5 Siege einfahren. 2007 schafften die Patriots sogar das Kunststück der perfekten 16-Siege-Saison. Was sind also die Schlüssel zum stetigen und scheinbar nie zu Ende gehenden Erfolg?

Siegen oder Fliegen

Das wären mehrere. Bill Belichick ist einer der Urheber des Erfolgs. Seit 19 Jahren steht der 67-jährige Cheftrainer mit seinem berühmten grauen Hoodie an der Seitenlinie. Bei einem Symphatie-Wettbewerb würde der mürrische Disziplinfanatiker wohl einen der hintersten Plätze belegen, doch für die Patriots ist dessen Führungsstil Gold wert.

„Bei den Patriots wird wirklich alles dem Erfolg untergeordnet, da spielen Namen oder Statistiken überhaupt keine Rolle. Wenn du dem Team nicht mehr helfen kannst, wirst du entlassen. Da ist diese Franchise rigoros“, berichtete Markus Kuhn in seiner ran-Kolumne. Der frühere deutsche Footballprofi hat am eigenen Leib erfahren, wie hart der Auswahlprozess an der Nordwestküste der USA abläuft. Noch vor Saisonbeginn wurde er im September 2016 entlassen und beendete wenige Monate später seine Karriere. Siegen oder Rausfliegen – das ist das Motto bei den Patriots.

Des Weiteren sind die Vorgaben in New England restriktiver als an anderen Standorten: „Bei den Giants durfte man zum Beispiel auch mal ein Video aus dem Locker Room auf Social Media posten, bei den Patriots wäre so etwas undenkbar“, erklärte Kuhn.

Auch die Assistenztrainer achten auf den im Vordergrund stehenden Teamgedanken. Fachwissen, Trainingsmethoden und das Designen von Spielzügen gehören indes auch zu den Stärken der Patriots. Dante Scarnecchia, der in seine 34. Saison als Patriots-Assistenztrainer geht, formt aus der Offensive Line regelmäßig eine Elite-Einheit, obwohl das individuelle Talent um Spieler wie Shaq Mason, Marcus Cannon oder Joe Thuney nicht furchteinflößend erscheint. Die Offensive Line verdient im NFL-Vergleich unterdurchschnittlich, performt aber weit über Durchschnitt.

Verkannter Quarterback

Der Kern der Offensive Line spielt seit Jahren zusammen und hat mit Quarterback Tom Brady eine perfekte Chemie entwickelt. 2000 wurde Brady an 199. Stelle gedraftet. Steve Mariucci war zu dieser Zeit Trainer der San Francisco 49ers und sagte einst im Rahmen einer Fernsehdoku: „Er hatte nichts Außergewöhnliches. Er war nicht sonderlich kräftig oder schnell, noch stach sein Wurfarm heraus. Es gab keinen offensichtlichen Grund, ihn auszuwählen.“

Eine Zukunft als Starter wurde Brady nicht zugetraut, zu Beginn seiner ersten Saison war er als vierter Quarterback eingeteilt. Im Laufe der Spielzeit konnte er sich auf Rang zwei hinter Drew Bledsoe hocharbeiten. Als sich Bledsoe während der Saison 2001 verletzte, wurde Brady zum Starter berufen. So begann eine Weltkarriere. Der 42-jährige Modellathlet geht nun in seine 20. Saison. Sein Ehrgeiz ist schier unübertroffen. Nach sechs Super-Bowl-Titeln hat er immer noch nicht genug und deutete bereits an, sich vorstellen zu können erst mit 45 Jahren in den Ruhestand gehen zu wollen.

Er selbst verdankt seine Langlebigkeit auf dem Football-Feld einer gewissenhaften Körperfürsorge und fast extremem Fokus auf Ernährung: Im Haus von Brady und Model-Ehefrau Gisele Bündchen steht kein weißer Zucker sowie weißes Mehl, Glutamat, Kaffee und Milch nur in Ausnahmen auf dem Speiseplan. Auch Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Auberginen meidet er, weil sie Entzündungen im Körper und Darmprobleme fördern könnten. Stattdessen isst er viel Gemüse, Fisch, braunen Reis, Hirse, Quinoa, Hülsenfrüchte und trinkt zwischen 20 und 25 Gläser Wasser pro Tag.

Jack Newton (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Logan_Mankins_Tom_Brady.jpg), „Logan Mankins Tom Brady“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode
Jack Newton (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Logan_Mankins_Tom_Brady.jpg), „Logan Mankins Tom Brady“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/legalcode

Brady war nie der Schnellste, besitzt aber großartige Fußarbeit und ein exzellentes Verständnis für Timing im Passspiel. Seine Wurfbewegung ist zackig, schnell und passt perfekt zum oft praktizierten Kurzpassspiel der Patriots. Dazu hat er die Gabe, in wichtigen Playoff-Spielen den Extra-Gang zu finden und seine Leistung auch unter größtem Druck abzurufen, ohne Einbußen bei seiner Pass-Genauigkeit zu machen.

Julian Edelman, der ebenfalls sehr spät an 232. Stelle gedraftet wurde ist die Lieblingsoption Bradys. Nach zehn gemeinsamen Jahren harmonieren die beiden perfekt miteinander. Der amtierende Super-Bowl-MVP Edelman ist insbesondere über die Mitte des Felds ein abgezockter Playmaker.

Aber auch die Running Backs sind ins Passspiel involviert. James White ist für New England so wichtig, weil er sowohl im Laufspiel als auch im Passspiel gefährlich ist, was die Offensive gemeinsam mit den anderen Running Backs Sony Michel, Damien Harris und Rex Burkhead so schwer ausrechenbar macht.

Michel ist wohl der beste Läufer des Teams, White der beste Passempfänger unter den Running Backs. Letzte Saison kam er auf 87 Catches, nur Christian McCaffrey (Carolina Panthers) und Alvin Kamara (New Orleans Saints) hatten mehr. Auch der Full Back in Person von James Develin wird deutlich häufiger eingesetzt als bei den meisten anderen Teams. In der vergangenen Saison spielte Develin 35 Prozent der Offense Snaps.

Neustart ohne Gronkowski

Sorgen umgeben die Patriots zwar wie jedes andere Team auch, doch der Super-Bowl-Champion ist bestens gerüstet, einen Qualitätsverlust aufzufangen. Wie gut die Patriots mit Rückschlägen umgehen können, wird bereits im September zu sehen sein. Tight End Rob Gronkowski, einer der Besten aller Zeiten auf seiner Position, hat im März seine Karriere beendet. Dass seine Entscheidung nicht endgültig sein muss, ließ der 30-Jährige jüngst durchklingen: „Wenn ich den Wunsch habe, wieder Football zu spielen, wenn ich wieder die Leidenschaft fühle, wenn ich das Gefühl habe, auf dem Spielfeld sein zu müssen, werde ich wieder Football spielen.“

Abgänge von Leistungsträgern, verletzte Spieler oder abwandernde Trainer; solche Rückschläge sind schwer zu kompensieren. Szenarien, mit denen jedes Team im Laufe der Jahre umgehen muss, setzen bei den Patriots jedoch neue Kräfte frei. Solange Bill Belichick das Sagen in Foxborough hat, kann man davon ausgehen, dass das so bleibt. Auch der Verlust des Defensivcoaches Brian Flores, der Weggang von Defensive End Trey Flowers und die vakante Position des Left Offensive Tackles werden Besitzer Robert Kraft nicht beunruhigen. Schwerer wiegt da schon der Ausfall von Center David Andrews, der wegen eines Blutgerinsels in der Lunge das Spielen auf unbestimmte Zeit einstellen muss.

Die Offensive wird schon im Eröffnungsspiel gegen die Pittsburgh Steelers am 9. September andere Schwerpunkte haben als im Vorjahr. Gronkowski als Tight End mit Passfänger-Qualitäten bildete einen Mittelpunkt des Angriffs, keiner seiner Nachfolger kann auch nur im Ansatz die individuelle Klasse des 1,98 Meter-Hünen ersetzen. So wird Receiver Julien Edelman noch mehr Last auf seine Schultern nehmen müssen, während die weiteren Schlüsselrollen noch nicht vergeben sind.

Receiver-Roulette

Rookie N’Keal Harry wird in seiner ersten Saison noch Probleme haben, aber definitiv Spielzeit erhalten. Ziemlich unklar ist, welche Passempfänger hinter Edelman, Harry und dem seit 2017 für die Patriots auflaufenden Philip Dorsett den Vorzug bekommen. Dontrelle Inman und Demaryius Thomas können ihre Erfahrung als Argumente für sich verbuchen, sind allerdings keinesfalls gesetzt. Jakobi Myers hat im Trainingscamp einen guten Eindruck hinterlassen, ist aber ebenso Streichkandidat wie der wuselig-flinke Braxton Berrios. Nur 53 Spieler dürfen zu Saisonstart im aktiven Kader stehen.

Josh Gordon gilt als großes Mysterium: Nachdem der 28-Jährige im Dezember wegen Verstoßes gegen die Drogenmissbrauchsrichtlinien der Liga zum wiederholten Mal gesperrt wurde, hat ihm nun die NFL unter Auflagen eine Rückkehr erlaubt. Für den Fall, dass sich Gordon keine Eskapaden leistet, ist er für die Patriots eine Bereicherung. Als Anspielstation insbesondere für den tiefen Pass brachte er es in elf Einsätzen im Vorjahr auf 720 Yards und drei Touchdowns.

Fokus auf Secondary und Blitzen

Das Erscheinungsbild der Offensive wirft noch Fragezeichen auf, das der Defensive ist hingegen fast in Stein gemeißelt. In der Secondary haben sich die Patriots kaum verändert, sie könnten wieder eine der besten Einheiten der Liga stellen. Anführer Stephon Gilmore, der heimliche MVP des Super Bowls, schraubt die Erwartungen hoch: „Ich habe niemals mehr Vertrauen in eine Secondary oder Verteidigung gehabt wie aktuell. Es erlaubt uns, schnell zu spielen“, wird der Cornerback von Sirius XM NFL Radio zitiert. Die Zwillinge Devin und Jason McCourty, Patrick Chung und eben Gilmore machen das kreative und aggressive Blitzen in der Front überhaupt erst möglich.

Auch wenn Trey Flowers, der inzwischen für die Detroit Lions spielt, im Vorjahr ordentlich Alarm an der Line of Scrimmage verursachte, hatten die Patriots im Vorjahr keinen individuell dominanten Pass-Rusher. Auch Flowers-Ersatz Michael Bennett hat nicht ganz die Klasse eines Von Miller oder J.J. Watt. Die Patriots-Front muss den Druck über das Kollektiv aufbauen. Aber in der Ausarbeitung defensiver Matchpläne ist Belichick spitze.

Was sich speziell im Super Bowl zeigte – die Patriots deuten regelmäßig 6- oder 7-Mann-Rushes an und bringen dann nur drei oder vier Spieler, während sich die angetäuschten Rusher in die Passverteidigung zurückfallen lassen. Druck auf den gegnerischen Quarterback baut New England trotzdem auf, selbst wenn drei Rusher einer zahlenmäßigen Übermacht von fünf Offensive Linemen gegenüberstehen. Die Patriots ziehen aus ihrem Ansatz einen Vorteil, da gegnerische Blocker beschäftigungslos bleiben und der Quarterback die Defensive neu lesen muss, was die Gefahr von Incompletions und Interceptions maximiert.

Außerdem ziehen die Patriots Mannverteidigung häufig einer Zonenverteidigung vor und sind so an der Line of Scrimmage noch flexibler. Im Super Bowl blitzten die Patriots Jared Goff bei 20 seiner 42 Dropbacks, wodurch die bekannten Probleme des jungen Quarterbacks noch auffälliger wurden. Die hochgelobte Rams-Offensive fand das gesamte Spiel über keinen Weg in die Endzone und nicht einmal in die Redzone innerhalb der letzten 20 Yards vor der Endzone. Nach der 3:13-Pleite sagte Rams-Coach Sean McVay, der eigentlich einen Ruf als Mastermind genießt: „Ich habe es nicht geschafft, uns offensiv in einen Rhythmus zu bringen. Ich wurde heute ausgecoacht.“

Anders als die Konkurrenz stecken die Patriots ihr Geld eher in die Secondary, auf wirklich teure Pass-Rusher verzichten sie. Im Frühjahr wollte das Management Trey Flowers nicht zu seinem Marktwert bezahlen, so unterschrieb dieser einen Vertrag über 90 Millionen US-Dollar für fünf Jahre in Detroit. Michael Bennett, nicht ganz auf dem Niveau von Flowers und auch etwas älter, kam als günstigerer Ersatz von den Philadelphia Eagles. Wie erwähnt klappt der Pass-Rush von Belichick durch das clevere Coaching und eben auch ohne Defensive-Line-Stars.

Kluge Kaderzusammenstellung

Für Flowers werden die Patriots einen Compensatory-Pick in der dritten Runde des NFL-Drafts 2020 erhalten. Teams, die in der Free Agency mehr Spieler verlieren als sie neu an Bord holen, werden mit Compensatory Picks entschädigt. Die Qualität des abgewanderten Spielers spielt ebenfalls eine Rolle, so werden die Patriots für Cordarrelle Patterson und Malcolm Brown „nur“ jeweils einen Sechstrunden-Pick erhalten. Doch jeder zusätzliche Draft-Pick zählt, besonders für die Patriots. Einerseits können sie im Draft talentierte Youngster an Land ziehen, andererseits haben sie die Compensatory-Picks wie auch andere Picks immer wieder als Kapital anderweitig genutzt.

Seit mehreren Jahren traden die Patriots mittlere und späte Draftpicks für Routiniers und neue Spieler, die den Unterschied ausmachen können und in ihr System passen. Michael Bennett kam beispielsweise im Schlepptau mit einem Siebtrunden-Pick, ein Fünftrunden-Pick ging im Gegenzug an die Philadelphia Eagles. Den damalige Detroit Lions-Linebacker Kyle Van Noy und ein Siebtrunden-Pick bekamen die Patriots im Oktober 2016 zum Sonderpreis (ein Sechstrunden-Pick). Mittlerweile ist Van Noy unumstrittener Leistungsträger, mit 92 Tackles und 8 Tackles for Loss führte er 2018 zwei wichtige Kategorien teamintern an. Was die Kaderzusammenstellung angeht, ist New England seinen Rivalen voraus.

In der Free Agency verpflichten die Patriots kaum einmal einen Hochkaräter. Stephon Gilmore, dem man 2017 einen Fünfjahresvertrag über 65 Millionen US-Dollar gab, ist eine der wenigen Ausnahmen. Nate Solder, Malcom Butler, Dion Lewis, Logan Ryan, Jabaal Sheard, Trent Brown oder Trey Flowers ließen die Patriots jedoch gehen und haben es nicht bereut.

In der NFL gibt es talentiertere Teams als die Patriots, die Kombination aus Coaching, Erfahrung, Konstanz, Cleverness, Fokus auf Disziplin, Siegermentalität und Druckresistenz ist dennoch einzigartig. Das berühmt-berüchtigte Super-Bowl-Fenster, also die Zeit, in der eine Meisterschaft ein realistisches Ziel ist, steht für die meisten Teams oft nur wenige Jahre offen. Für die Patriots ist das Fenster grundsätzlich immer einen Spalt breit gekippt.

Als die Patriots 2002 die Rams im Super Bowl schlugen, wurden sie als Überraschungssieger bezeichnet. 17 Jahre später – erneut nach einem Erfolg über die Rams – muss man von einer Dynastie sprechen. In der Zwischenzeit wurden die Patriots immer wieder abgeschrieben. Zum Beispiel wurde schon vor fünf Jahren spekuliert über einen potentiellen Rückschritt von Tom Brady, doch der bleibt bis heute aus. Mittlerweile müssen die Patriots und Brady nicht mehr den Beweis erbringen, dass sie es noch draufhaben, vielmehr muss man bei den Patriots vom Guten ausgehen, bis sie uns über einen längeren Zeitraum das Gegenteil beweisen. Bis dahin bleiben die New England Patriots einer der Favoriten auf den Titel 2020.

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