Die NBA geht wieder los. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (2:00 MESZ) empfangen die Boston Celtics die Philadelphia 76ers zum Auftaktspiel. 30 Mannschaften treten zum 73. Mal an, um ihren Meister zu küren. Die Vorzeichen für das große Ziel sind für 29 Mannschaften denkbar schlecht, zu dominant scheinen die Golden State Warriors über allen anderen zu thronen. Doch einige Teams wie die Boston Celtics sind stärker geworden. Auch die Houston Rockets, die im Vorjahr hauchdünn an den Warriors scheiterten, befinden sich im Rennen um die begehrten Meisterschafts-Ringe.
Für viele Teams allerdings geht es zunächst darum, überhaupt in die Playoffs einzuziehen. Mit acht Teams im Osten sowie acht im Westen qualifizieren sich insgesamt knapp über 50 Prozent für die Post-Season. Wie schon im letzten Jahr sind die Teams im Westen gerade in der Breite stärker. Doch die Liga-Verantwortlichen konnten sich noch nicht durchringen anstatt der besten acht Teams jeder Conference, die insgesamt 16 besten Teams nach der regulären Saison gegeneinander antreten zu lassen.
Die Voraussetzungen sind jedoch für jedes Team gleich: 82 Spiele von Mitte Oktober bis Mitte April. Rund zwei Monate später steht voraussichtlich der NBA-Meister fest. Abstiege wie im europäischen Sportsystem haben die Franchises nicht zu befürchten. Nichtsdestotrotz variieren die Kräfteverhältnisse der Liga. Welche Teams also sehen wir im April womöglich wieder, welche können dann schon für den kommenden Sommer planen und wer hat die optimalen Voraussetzungen, um ins Finale zu kommen? Der Bericht beginnt mit dem am schlechtesten eingeschätzten Team. Die als beste erachtete Mannschaft rangiert auf Platz eins.
30. Atlanta Hawks (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 24-58)
Selbst in der schwächeren Eastern Conference zählte Atlanta im Vorjahr zu den schwächsten Teams. Ohne den deutschen Nationalspieler Dennis Schröder wird es noch schwieriger, die Marke von 24 Siegen zu knacken. Im Draft wählten die Hawks an Position fünf Trae Young. Experten sehen zwei Szenarien: Entweder ist der 20-Jährige in sechs, sieben Jahren ein All-Star oder er ist schon nicht mehr Teil der Liga. Aufstieg oder tiefer Fall? Mit Taurean Prince und John Collins haben die Hawks zwei Hoffnungsträger in ihren Reihen, doch die restlichen Spieler besitzen nur wenig Entwicklungspotenzial. Vince Carter (41) ist einer von ihnen. Als er in die NBA kam, war Trae Young noch nicht einmal geboren.
29. Sacramento Kings (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 27-55)
Der Film „Borat“ war gerade ein Kassenschlager, als die Sacramento Kings im Jahr 2006 zuletzt in die Playoffs kamen. Seitdem sind die Kings eine Lachnummer der NBA. Talente entwickeln ist alles andere als ihre Stärke. In der vergangenen Saison hatte Sacramento die zweitschlechteste Offensive und eine ähnlich schlechte Defensive. Die jungen De’Aaron Fox, Marvin Bagley II und Harry Giles sind talentiert, doch ob sie sich in Sacramento jemals so verbessern wie an anderer Stelle, ist fraglich.
28. Orlando Magic (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 25-57)
Seit 2012 erreichte Orlando nicht mehr die Playoffs und nur einmal die Grenze von 30 Siegen (2016: 31). Innerhalb der letzten sechs Jahre verschlissen die Magic vier Trainer, mit Steve Clifford ist seit Sommer wieder ein neuer im Amt. Rookie Mohamed Bamba hat eine Armspannweite von 2,39 Metern und könnte defensiv einer der besten Center werden. Von Aaron Gordon erhofft man sich den nächsten Schritt. Ähnlich wie in Sacramento haben Talente in Florida eher stagniert als Fortschritte gemacht. Will man Orlando in der neuen Saison oben sehen, sollte man die Tabelle umdrehen.
27. New York Knicks (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 29-53)
Mit dem Letten Kristaps Porzingis wäre den Knicks durchaus ein hinterer Playoff-Platz zuzutrauen, doch wegen eines Kreuzbandrisses fällt der 2, 21 Meter Schlacks noch mehrere Monate aus. Kevin Knox ist ein verheißungsvoller Rookie, doch wird er seine Schwankungen haben. Der neue Trainer David Fizdale scheint sich gut mit seinem Team zu verstehen, allerdings fehlt ihm nach dem Porzingis-Ausfall ein verlässlicher Scorer im Angriff.
26. Brooklyn Nets (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 28-54)
Die Nets sind Jahren der Belanglosigkeit zumindest wieder auf dem Weg nach oben. Keiner der fünf Starter ist älter als 26 Jahre. Vor allem der athletische Ronde Hollis-Jefferson macht Lust auf die Saison und könnte genau wie Jarrett Allen einen gewaltigen Sprung nach vorne machen. Point Guard D’Angelo Russell geht in sein letztes Vertragsjahr und muss genügend Argumente liefern, damit er auch in Zukunft im Südosten New Yorks spielen darf. Nach drei miesen Spielzeiten in Folge, sollten die Nets immerhin über die 30-Siege-Marke klettern.
25. Chicago Bulls (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 27-55)
Trainer Fred Hoiberg sitzt auf einem heißen Stuhl. Sollte er es nicht schaffen, den jungen Kader weiterzuentwickeln, dürften seine Tage gezählt sein. Sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung waren die Bulls unter den Schlusslichtern. Die Entscheidung, dem häufig eigensinnigen Zach LaVine einen Vierjahresvertrag über 78 Millionen Dollar zu geben, war fragwürdig. Neuzugang Jabari Parker ist ein Gewinn für das Team, sofern er fit bleibt, was bei zwei Kreuzbandrissen in seiner Karriere alles andere als sicher ist. Lauri Markannen geht in seine zweite Saison und hat dank seiner starken Dreipunktquote schon reichlich für Aufsehen gesorgt.
24. Phoenix Suns (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 21-61)
Das schlechteste Team des Vorjahres hat sich verbessert. Mit dem Über-Athleten DeAndre Ayton steht der Nummer-Eins-Pick in Reihen der Suns. Angeführt von Ayton und dem 21-Jährigen Devin Booker könnte Phoenix schon jetzt für Furore auf dem Basketballfeld sorgen, wenngleich sie nicht viele Spiele gewinnen werden. Mit Trevor Ariza kommt ein Veteran, der seine Erfahrung an den Nachwuchs weitergeben soll. Josh Jackson, der jetzt vor seinem zweiten Jahr steht, will seinen positiven Eindruck aus dem Frühjahr bestätigen. Die Point Guard-Position bleibt ein riesiges Problem. In den letzten Jahren stockte oft die Ballverteilung, da zu viele Spieler es auf eigene Faust probierten.
23. Cleveland Cavaliers (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 50-32)
Der wohl beste Basketballer der Welt LeBron James hat Cleveland verlassen. Aus einem der besten Teams des Ostens wird ein allenfalls durchschnittliches. Der 5-malige All-Star Kevin Love spielte in all den Jahren die zweite Geige, nun muss er das Team anführen. In der Verteidigung ist Love wie viele seiner Mitspieler allerdings ein Problemfall. J.R. Smith scheint über dem Zenit zu sein, Tristan Thompson ist zu eindimensional. Rookie Collin Sexton ist ein Rohdiamant, der Dynamik und Kampfgeist ins Spiel bringt. Viele sehen Cleveland auf einem der hinteren Playoffplätze, dafür müssten sie sich jedoch defensiv steigern und die Schlüsselspieler fit bleiben.
22. Charlotte Hornets (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 36-46)
Die Hornets können seit Jahren nicht an den Erfolg ihres Besitzers Michael Jordan anknüpfen. Kemba Walker ist immerhin All-Star, doch der Rest des Teams wirkte in den letzten zwei Jahren inhomogen. Die Starter Marvin Williams und Nicolas Batum haben schwache Spielzeiten hinter sich. Vielleicht hieven die neuen Figuren, Trainer James Borrego und GM Mitch Kupchak, die Hornets wieder in die Playoffs. Mit Miles Bridges und Tony Parker ist die Bank leicht verbessert. Da Walker im Sommer 2019 Free Agent wird und es schwer werden dürfte, ihn zu halten, könnte es im Saisonverlauf einen Trade geben. Ist dies der Fall, stürzen die Charlotte Hornets deutlich ab.
21. Memphis Grizzlies (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 22-60)
Marc Gasol und Mike Conley sind vom Namen her ein spannendes, aber älteres sowie verletzungsanfälliges Duo. Sollten die beiden wie 2017/2018 lange ausfallen, rutscht Memphis auf einen der hintersten Ränge. Ansonsten ist viel Mittelmaß im Kader. Rookie Jaren Jackson Jr. hat ein Allround-Paket, braucht aber sicher noch Zeit, um sich an die NBA zu gewöhnen. Abgesehen von Jackson haben die Grizzlies wenig Talent in ihrem Kader. Die Playoffs sind im stärkeren Westen nur mit dem Fernrohr zu erblicken.
20. Miami Heat (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 44-38)
Miami ist unter Trainer Erik Spoelstra seit Jahren konkurrenzfähig, obwohl man ohne echten Star auskommt. Der 36-jährige Dwayne Wade war das einmal, Goran Dragic ist ein mehr als solider Starter und Hassan Whiteside könnte ein elitärer Rebounder und Ringbeschützer sein, zeigt seine Klasse aber zu selten. Der Kader ist ausgewogen, hat keine allzu großen Schwachstellen, allerdings fehlt ein Abo-All-Star. Im letzten Jahr schied Miami in der ersten Playoff-Runde gegen Philadelphia aus. Es könnte sich ein ähnliches Szenario wiederholen.
19. Detroit Pistons (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 39-43)
Die Detroit Pistons werden vermutlich bis zuletzt um den Einzug in die Playoffs kämpfen. Der neue Mann an der Seitenlinie Dwayne Casey wurde zwar bei den Toronto Raptors entlassen, wurde aber zum Trainer des Jahres gewählt. Wie dies passieren konnte, ist eine andere Geschichte. Blake Griffin und Andre Drummond hatten den ganzen Sommer Zeit, sich besser aufeinander abzustimmen. Defensiv könnten sie ein Top-10-Team stellen, aber am offensiven Ende des Feldes fehlt der Spielgestalter. Spielmacher Reggie Jackson ist nicht die 1A-Lösung. Zudem ist die Bank eine der schlechtesten der NBA.
18. Los Angeles Clippers (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 42-40)
Die Clippers sind tief besetzt. Aber ähnlich wie bei den Miami Heat fehlt ein absoluter Star. Tobias Harris kommt dieser Definition noch am nächsten und könnte noch einmal einen Sprung machen. Lou Williams kam in der letzten Saison von der Bank und war trotzdem der beste Werfer der Clippers. Doch die Verletzungsanfälligkeit von Patrick Beverley, Avery Bradley und Danilo Gallinari könnte der Mannschaft im Weg stehen. Ein Playoff-Einzug wäre äußerst überraschend. Da sich viele Spieler im letzten Vertragsjahr befinden und die Kalifornier über viel Gehalt verfügen, gibt es 2019 vielleicht den Großangriff auf ein oder zwei Stars.
17. Dallas Mavericks (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 24-58)
Der 40-jährige Dirk Nowitzki wird seine 21. und voraussichtlich letzte Saison spielen. Anders als in den letzten Jahren dürfen sich Dallas-Fans wieder Hoffnungen machen, da sich das Team enorm verstärkt hat und zwei Attraktionen aufzubieten hat: Dennis Smith Jr. und Luka Doncic. Besonders der 19-jährige Doncic könnte sich schon bald in der NBA zurechtfinden. Der Slowene hat in Europa trotz seines Alters schon alles erreicht, von seiner Spielintelligenz könnte vor allem Neuzugang DeAndre Jordan profitieren. Der ehemalige Clippers-Center verbessert die schwache Defensive und ist eine Präsenz unter beiden Körben. Die Playoffs sind möglich, aber man sollte kein Geld darauf setzen.
16. Minnesota Timberwolves (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 47-35)
Die Lage der Timberwolves ist kompliziert. Das liegt an der Personalie Jimmy Butler. Der 28-Jährige hat keine Lust mehr, in Minneapolis zu bleiben und hat einen Trade gefordert. Man sucht nach einem Handelspartner, doch bisher hat der Preis alle Interessenten abgeschreckt. Sollte Butler gehen, rücken die Playoffs in weite Ferne. Sollte er bleiben, brodelt es im Team. Karl Anthony-Towns ist offensiv einer der besten Center. Andrew Wiggins hat noch nicht nachgewiesen, ein effizienter Werfer zu sein. Die Defensive ist allerdings noch ein viel größeres Problem, noch mehr, wenn der vielseitige Butler auf Wiedersehen sagt. Bis auf Derrick Rose kann keiner der Bankspieler Würfe kreieren.
15. Portland Trail Blazers (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 49-33)
Da Portland mittelmäßige NBA-Profis überbezahlt, war im Sommer kein Spielraum für vielversprechende Neuzugänge. Damian Lillard und CJ McCollum bilden eines der besten Guard-Duos, doch die restlichen Starter sowie die Reservisten erfüllen keine NBA-Ansprüche. Lillard und McCollum übernehmen Verantwortung, doch so bleibt oft das Teamplay auf der Strecke. Die letzte Saison beendete Portland überraschend als Dritter, doch in den Playoffs war prompt Endstation gegen die New Orleans Pelicans (0:4). Die Western Conference ist gerade um die Plätze 4-10 sehr ausgeglichen. Portland ist ein Kandidat für die Enttäuschung der Saison.
14. Washington Wizards (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 43-39)
Die letzte Saison verlief für die Wizards recht ernüchternd, obwohl sie sich als Achte für die Playoffs qualifizierten. Dort flog Washington in der ersten Runde gegen Toronto raus. Auf dem Papier ist das Team etwas besser geworden. Der launische Dwight Howard ist besser als der launische Marcin Gortat. Die beiden Stars John Wall und Bradley Beal sollten eigentlich die Qualität haben, die Mannschaft auf ihre Schultern zu packen und aus den Wizards eines der vier besten Teams im Osten zu machen. Allerdings scheinen beide nicht das beste Verhältnis zueinander zu haben. Die Playoffs sollten anders als die Teamchemie jedoch kein Problem sein.
13. New Orleans Pelicans (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 48-34)
Offensiv waren sie in der Top-10, defensiv kratzten sie daran. Erst in der zweiten Playoff-Runde gegen die übermächtigen Golden State Warriors war Schluss. Die Pelicans können weiterhin auf die Qualitäten von Anthony Davis bauen. Dessen Partner DeMarcus Cousins hat sich im Juli den Warriors angeschlossen. Sein Weggang schmerzt, auch wenn die Statistiken etwas anderes aussagen. Neben dem viermaligen All-Star hat auch Rajon Rondo den Pelicans den Rücken gekehrt. Neuzugang Julius Randle liefert Athletik, Holiday ist nach wie vor unterschätzt. Die wichtigste Frage ist aber: Wie weit kann die Monobraue Davis die Pelicans tragen?
12. Indiana Pacers (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 48-34)
2017/2018 waren die Pacers die Wundertüte, die kein Experte auf der Rechnung hatte. Victor Oladipo, der bei den Orlando Magic einst versauerte, riss die Truppe an sich und wurde folgerichtig zum All-Star gekürt. Mit ihm auf dem Feld war Indiana pro 100 Ballbesitze gerechnet 13,7 Punkte besser als ohne ihn. Wenn Oladipo auf der Bank verschnauft, hat Indiana in Ersatzmann Tyreke Evans ab sofort einen spielmachenden Allrounder in der Hinterhand. Im Osten sind die Pacers nominell ein Top 5-Team. Von dem 22-jährigen Myles Turner wird endlich der nächste Schritt erwartet. Die Playoffs sind Pflicht, die Conference Finals scheinen aber zu früh zu kommen.
11. San Antonio Spurs (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 47-35)
Statt Kawhi Leonard muss der erfahrene LaMarcus Aldrige nun mit deMar deRozan Vorlieb nehmen. Im Juni sorgte der Spielertausch (Leonard zu Toronto, deRozan zu San Antonio) für viel Wirbel. Sowohl Aldrige als auch deRozan sind sichere Schützen aus der Mitteldistanz, Würfe aus der Distanz sind jedoch nicht ihre Stärke, was wegen der enormen Bedeutung des Dreipunktewurfs problematisch werden könnte. Mit Tony Parker und Manu Ginobili sind die letzten Meisterschafts-Helden gegangen. Nur der intelligente Trainer Greg Popovich ist seit über 1996 der gleiche. In den ersten Wochen fällt Rohdiamant Dejounte Murray verletzt aus.
10. Denver Nuggets (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 46-36)
Wie stark der Westen ist, haben die Denver Nuggets im April erfahren. 46 Siege reichten nicht für die Playoffs. Im Osten wäre Denver mit dieser Bilanz Fünfter geworden. Der Serbe Nikola Jokic hat beste Aussichten, um zum ersten Mal All-Star zu werden. Die Spielübersicht und Passfähigkeiten des 2,08 Meter Centers suchen seinesgleichen. Jamal Murray und Gary Harris haben noch reichlich Potential. Michael Porter Jr. könnte ein Draft-Steal werden. Isaiah Thomas ist eine Wundertüte als Ersatzmann für Murray. Die Offensive wird wie schon im letzten Jahr überzeugen, anders sieht es in der Verteidigung aus. Vor allem Jokic, Thomas und Porter dürften schwer zu verstecken sein.
9. Milwaukee Bucks (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 44-38)
Mit Giannis Antetokounmpo hat Milwaukee einen MVP-Kandidaten im Team. Der Grieche debütierte 2013 in der NBA und verbesserte sich in jeder Saison. Neuzugang Brook Lopez ist verglichen zu John Henson eine Verstärkung. Sein Distanzwurf ist respektabel und öffnet das Feld für Dribblings von Antetokounmpo und Eric Bledsoe. Der neue Trainer Mike Budenholzer hat einen renomierten Namen. Gibt er der durchschnittlichen Defensive eine neue Identität und macht den Angriff unberechenbarer (wie 2015 in Atlanta), könnten die Bucks im Osten Toronto und Philadelphia ärgern.
8. Utah Jazz (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 48-34)
In Salt Lake City haben sie viele Bausteine eines guten Teams. Trainer Quin Snyder ist einer der besten seines Fachs. Er hat eine Defensive installiert, die im letzten Jahr die zweitwenigsten Punkte zuließ. Die Jazz kennen ihre Identität, spielen eher langsameren, aber dafür geduldigen Halbfeldbasketball. Der 22-jährige Donovan Mitchell hat die Liga im Sturm erobert und ist die erste Angriffsoption. An seiner Effektivität muss er aber noch arbeiten. Ricky Rubio muss seine Dreierquote aus der Vorsaison bestätigen. Rudy Gobert ist ein hervorragender Verteidiger in Korbnähe, gegen kleinere und wendigere Gegenspieler wie in den Playoffs gegen Houston jedoch überfordert.
7. Toronto Raptors (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 59-23)
Kawhi Leonard wollte zwar San Antonio verlassen, das kalte Toronto wäre aber nicht sein erster Gedanke gewesen. L.A und LeBron wirkt schon interessanter. 2019 hat er die Auswahl, dann wird er Free Agent. Bis zum Frühsommer hat Toronto Zeit, seinen besten Spieler vom Bleiben zu überzeugen. Findet Leonard nach seiner Sehnenverletzung zu alter Stärke, könnten die Kanadier eine der besten Verteidigungen stellen. Leonard, OG Anunoby, Danny Green und Serge Ibaka klingt nach einer Horde Kettenhunde. In den letzten drei Jahren scheiterte man immer an den Cavaliers, doch LeBron James spielt jetzt im Westen. Erst in potenziellen Finals würde man sich wiedertreffen.
6. Philadelphia 76ers (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 52-30)
Der Sprung von 28 auf 52 Siege innerhalb eines Jahres war beeindruckend. In der 2. Playoff-Runde scheiterte Philadelphia erst an Boston. Und die Leistungsträger Ben Simmons und Joel Embiid haben ihr Potential noch längst nicht ausgeschöpft. Trainer Brett Brown schaffte es im Vorjahr, möglichst alle Starter ins Angriffsspiel einzubinden. Die Mannschaft profitiert vom 2,08 Meter großen Spielgestalter Simmons. Es wäre verfrüht, den jungen Markelle Fultz abzuschreiben. Die Abgänge der beiden Scharfschützen Marco Belinelli und Ersan Ilyasova schmerzen. Zudem müssen die 76ers das Problem mit den Ballverlusten in den Griff kriegen.
5. Los Angeles Lakers (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 35-47)
LeBron James hat sich für vier Jahre den Lakers verpflichtet. Aus den Kaliforniern wird sofort ein Top-Team. Vor allem offensiv dürfte der „King“ die Lakers auf ein neues Level heben. Aber seine talentierten Mitspieler Lonzo Ball, Brandon Ingram oder Kyle Kuzma haben bisher erst wenig NBA-Erfahrung. Als Reservisten wurden etablierte Profis wie Rajon Rondo, Lance Stephenson oder JaVale McGee verpflichtet. Ein Fragezeichen: Wer wirft konstant aus der Distanz? Erfreulich: Mit Moritz Wagner und Isaac Bonga gibt es zwei Deutsche. Für James und die Lakers wird es ein Übergangsjahr auf hohem Niveau. So richtig in den Titelkampf steigen sie womöglich erst mit einem zweiten Star 2019 ein.
4. Oklahoma City Thunder (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 48-34)
Die Zukunft sieht rosig aus in Oklahoma. Die Stars Russell Westbrook und Paul George haben mehrjährige Arbeitspapiere unterschrieben. Der Deutsche Dennis Schröder könnte als Westbrook-Ersatz ein Kandidat für den Sixth Men of the Year-Award werden. Die Rückkehr des offensiv ungefährlichen, aber defensivstarken Andre Roberson dürfte sich sofort auswirken. Zudem ist die schwache Verteidigung des abgewanderten Carmelo Anthony kein Thema mehr. Sollte Westbrook die Jagd nach individuellen Statistiken und Auszeichnungen endlich zurückstellen und dem Teamerfolg alles unterordnen, könnten die Thunder sogar die Conference Finals erreichen.
3. Houston Rockets (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 65-17)
Fast wäre die Dominanz der Warriors ins Wanken geraten, nachdem die Rockets in den Conference Finals in der best-of-seven-Serie mit 3:2 führten. Doch dann verletzte sich Chris Paul, die Warriors siegten in den letzten beiden Ausscheidungsduellen und triumphierten später erneut im Finale. Houstons Kader hat sich etwas verschlechtert. Vor allem der Abschied des Distanzschützen und Defensivspezialisten Trevor Ariza tut weh. Das kämpferische Element des Ex-Bambergers PJ Tucker wird noch wichtiger. Sollte der 34-jährige Anthony die Rolle von der Bank akzeptieren, kann er weiterhelfen. Mit James Harden und Chris Paul hat Houston das stärkste Spielmacher-Duo der NBA.
2. Boston Celtics (Eastern Conference, Bilanz der letzten Saison: 55-27)
Bis auf Robert Williams und Ex-Bamberger Brad Wanamaker haben die Celtics keine neuen Spieler zu vermelden. Viel wichtiger ist jedoch die Rückkehr der verletzten Kyrie Irving und Gordon Hayward, der seit dem ersten Spieltag im Oktober 2017 ausfiel. Ohne die beiden All-Stars gelang der Mannschaft von Brad Stevens in den Playoffs beinahe der Finaleinzug. Jayson Tatum in seinem ersten und Jaylen Brown in seinem zweiten NBA-Jahr mussten in Abwesenheit der Stars viel Verantwortung übernehmen. Beiden kommt das jetzt zugute. Die Defensive war 2017/2018 sowieso eine der allerbesten. Nur offensiv haperte es stellenweise, durch Irving und Hayward wird Boston auch im Angriff gefährlicher. Stevens hat die Qual der Wahl, da das Team so tief besetzt ist.
1. Golden State Warriors (Western Conference, Bilanz der letzten Saison: 58-24)
Wie verbessert sich der Titelverteidiger? Ein Star wie DeMarcus Cousins verzichtet auf Geld und unterschreibt einen Einjahresvertrag bei den Warriors. Zwar wird der derzeit verletzte Cousins wohl erst im neuen Jahr für Golden State auf Korbjagd gehen können, doch bis dahin stehen vier All-Stars im Aufgebot: Stephen Curry, Klay Thompson, Kevin Durant und Draymond Green. Selbst ohne Cousins besitzen die Warriors das schlagkräftigste Team. Im letzten Jahr schickte Trainer Steve Kerr den besten Angriff aufs Parkett, ohne dass man sich in der regulären Saison strecken musste. Boston etwa hat zwar die bessere Bank, aber wer braucht die schon bei fünf Ausnahmeathleten?